Ginkgo Biloba - Mythos und heimliches Wahrzeichen Weimars

Wenn Sie als Besucher die Kulturstadt Weimar durchstreifen begegnen Sie immer wieder dem Blatt des Ginkgo-Baumes. In welcher Beziehung steht der Baum oder das Blatt aber zu Weimar? Grund für die Verehrung des Ginkgoblattes in Weimar ist vor allem Goethes Gedicht aus dem Jahre 1815.

Gingo Biloba

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie's den Wissenden erbaut,

Ist es Ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines kennt?

Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn,
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich Eins und doppelt bin?

Johann Wolfgang von Goethe, 1815


Die Überschrift und die erste Zeile deuten auf das „Buch Suleika“ des West-östlichen Divans. Lange Zeit war Goethes Gedicht nur aus einem Brief an Rosine Städel bekannt. Diesen schickte er im September 1815 aus Heidelberg nach Frankfurt am Main. Von daher kann man vermuten, dass die Ginkgoblätter, die dem Brief mit dem Gedicht beilagen, aus Heidelberg stammen. Der Brief mit dem Gedicht und den Ginkgoblättern ist heute im Goethe-Museum Düsseldorf ausgestellt.

In Weimar bekommt man Souvenirs, Keramik, Porzellan, Textilien, Kosmetika oder auch diverse Teemischungen in allen touristischen Einrichtungen. Für Freunde des Baumes findet sich alles rund um den Baum und seine Blätter!